Die wichtigsten Druckverfahren: Teil 6: Flexodruck
Der Flexodruck ist ein direktes Hochdruckverfahren, das vor allem für den Verpackungsdruck verwendet wird. Bildtragend sind die erhabenen Stellen der Druckform. Die Druckfarbe wird direkt von der Druckform auf den Bedruckstoff übertragen. Mit dem flexiblen Druckverfahren werden Materialien bedruckt, für die andere Verfahren ungeeignet sind.
Verpackungen aus Kunststoffen, Papier, Karton oder Pappe werden mit dem modernen Verfahren individuell bedruckt. Schwer bedruckbare Kunststoffe werden mit elektrochemischen Verfahren vorbehandelt. Dadurch wird die Oberfläche der Materialien so verändert, dass sie die Druckfarben besser aufnehmen können. Klebefolien, Getränkeverpackungen, Durchschreibesätze, Servietten oder Tapeten werden ebenfalls mit diesem Druckverfahren hergestellt.
Wissenswertes zur Funktionsweise
Für den Flexodruck werden zwei Walzen benötigt, die sich in gegensätzliche Richtungen drehen. Beide Walzen, der Druckformzylinder (auch Formatzylinder) und der Gegendruckzylinder, berühren sich an einer Stelle. Der Bedruckstoff liegt auf dem Gegendruckzylinder. Eine dritte Walze befindet sich neben dem Druckformzylinder. Diese Rasterwalze besitzt eine Keramikoberfläche, mit der sie die Druckfarbe aus einer Farbwanne aufnimmt. Die Oberfläche der Walze besteht aus Gravuren in Form eines Rasters. Dadurch kann die Rasterwalze Farbe an den entsprechenden Stellen aufnehmen. Durch den Kontakt mit dem Druckformzylinder wird ein Teil der Farbe auf diesen übertragen. Nachdem der Druckformzylinder eingefärbt wurde, kann das Druckmotiv schließlich auf den Bedruckstoff aufgebracht werden.
Das kann der Flexodruck
Das vielseitige Druckverfahren wird häufig bei schwer bedruckbaren Materialien eingesetzt. Folien, Vlies- und Zellstoffe oder Kunststoffe erhalten einen hochwertigen und Farbintensiven Druck. Das Flexodruckverfahren wird häufig für die Herstellung von Verpackungen verwendet, da das Verfahren in großer Auflagenhöhe besonders schnell, günstig und umweltverträglich ist. In Großbritannien, Italien und den USA werden auch Zeitungen mit diesem Druckverfahren hergestellt. Für Lebensmittelverpackungen kommen ausschließlich unbedenkliche Farben auf Wasserbasis zum Einsatz. Die Farbhaftung ist gut und der Abrieb besonders gering. Nachdrucke in gleicher Qualität sind möglich, da die Druckform wiederverwendet werden kann. Die Druckformherstellung ist im Vergleich zu gängigen Tiefdruckverfahren günstiger. Schattierungen sind mit dem Druckverfahren leider nicht darstellbar. Bei einem zu geringen oder zu starken Walzendruck kann ein unregelmäßiger Farbauftrag im Druckergebnis sichtbar werden. Das moderne Verfahren ist für kleine Auflagen zu preisintensiv. Der Digitaldruck ist in dem Fall eine geeignetere Alternative. Ab einer Auflage von 3.000 Druckprodukten lohnt sich das Flexodruckverfahren.
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