Die Geschichte des Drucks - Teil 5: Buchdruck im 20. und 21. Jahrhundert
Johannes Gutenberg revolutionierte im 15. Jahrhundert mit dem Buchdruck mit beweglichen Lettern die Herstellung und Reproduktion von Schriftstücken. Bücher konnten erstmals in Massenproduktion hergestellt werden. In fast unveränderter Form blieb das Druckverfahren bis in die 1930er-Jahre erhalten. Heute werden Bücher und andere auflagenstarke Medienwerke vorwiegend im Offsetdruck hergestellt.
Gutenbergs Buchdruckverfahren ist verantwortlich für wertvolle gesellschaftliche Veränderungen, die mit der flächendeckenden Verbreitung von Wissen und Bildung einhergehen. Bei seinem Hochdruckverfahren wird eine beliebig reproduzierbare Druckvorlage aus beweglichen Lettern für jeden Druckvorgang erstellt. Die Lettern bestehen aus Metallen und wurden in Setzkästen aufbewahrt. Dadurch konnten sie immer wieder für die serielle Herstellung von Printprodukten verwendet werden. Für das direkte Druckverfahren wird kein Trägermedium zur Druckübertragung benötigt.
Weiterentwicklung des traditionellen Buchdrucks
Im Laufe der Zeit wurden neue Schriftarten und Schriftschnitte gefertigt, die eine individuelle Buchproduktion ermöglichten. Im 20. Jahrhundert wurde der Arbeitsschritt des Schriftsatzes automatisiert. Von da an wurden die Lettern nicht mehr per Hand gesetzt, sondern vollmechanisch. Mitte des 20. Jahrhunderts entwickelte sich dann der Fotosatz, der die erste fotomechanische Umsetzung der Druckform ermöglichte.
Heutige Buchdruckverfahren
Auflagenstarke Bücher und Medienwerke werden heute im Offsetdruck auf Papier gebracht. Der traditionelle Buchdruck ist heute nicht mehr rentabel, da die Arbeitsschritte zur Fertigung der Druckform sehr preis- und zeitintensiv sind. Mit moderneren Verfahren wird auch die mechanische Beanspruchung des Papiers durch die Druckpresse vermieden. Mit dem Offsetdruck entwickelte sich ein neuer Standard, der in den Bereichen Buch-, Werbe-, Magazin- und Verpackungsdruck zum Einsatz kommt. Das indirekte Flachdruckverfahren ist besonders präzise. Im Ergebnis entstehen Druckprodukte von hoher Qualität. Neben Papier und Karton werden auch Materialien aus Kunststoff, Folie, Glas, Keramik oder Blech mühelos bedruckt. Der Vorteil liegt in der schnellen und kostengünstigen Produktion hoher Auflagen.
So funktioniert der Offsetdruck
Bei dem indirekten Druckverfahren wird die Druckfarbe von einer Alu- oder Kunststoffdruckplatte auf einen Gummituch-Zylinder übertragen. Durch Anpressen des Bedruckstoffs auf diesen Zylinder entsteht das Endprodukt. Die Druckformen weisen eine spezielle Oberflächenbeschichtung auf. Die wasserabweisenden Bereiche der Druckform sind druckgebend. Sie nehmen die Farbe auf, die anderen Bereiche nicht. Wie in zahlreichen anderen Verfahren üblich, setzen sich die Druckmaschinen aus rotierenden Druckwalzen zusammen, die sich gegeneinander bewegen. Da die Herstellung der Druckplatte recht preisintensiv ist, lohnt sich das Verfahren meist nur bei höheren Druckauflagen.
Digitaldruck für kleinere Auflagen
Druckprodukte, die per Digitaldruck hergestellt werden, weisen keine nennenswerten Qualitätsunterschiede zum Offsetdruck auf. Bei kleineren Auflagen ist der Digitaldruck jedoch weit rentabler. Da keine feste Druckform hergestellt werden muss, ist das flexible Verfahren kostengünstiger. Im Gegensatz zum Offsetdruck können jedoch keine großformatigen Bögen bedruckt werden. Der Digitaldruck ermöglichte das „Book-on-demand-Prinzip“ in der Verlagsbranche.
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