Das Druck-ABC: V wie Verpackungsdruck
Die Gestaltung von Produktverpackungen beeinflusst die Kaufentscheidung. Auch Versandkartons können mit Gestaltungselementen bedruckt werden. Diverse Verpackungsmaterialien erhalten das Druckbild per Offset-, Tief- oder Flexodruckverfahren. Die Nachfrage ist groß, da in fast allen Branchen ein Bedarf an bedruckten Verpackungen besteht. Gelungenes Verpackungsdesign erhöht den Wiedererkennungswert eines Produkts oder Unternehmens. Deshalb gehört dieses Segment zu den Wachstumstreibern der Druckbranche.
Individuelle Verpackungsdesigns sind für Fast-Moving-Consumer-Goods besonders wichtig. Charakteristisch für diese Produkte sind eine kurze Umschlagszeit und günstige Preise. Dazu gehören Artikel wie Nahrungs-, Kosmetik- und Drogerieartikel. Die Verpackung gilt als Touchpoint. Auf der physischen Oberfläche der Umverpackung werden Produkteigenschaften und grafische Elemente werbend und imagebildend präsentiert.
Bedruckstoffe und technische Details
Im Verpackungsdruck werden unterschiedliche Materialarten bedruckt. Dazu gehören neben Verpackungen und Faltschachteln aus stärkeren Papieren auch Kunststoffbehälter, Blechdosen oder Glasbehälter und Versandkartons aus Wellpappe. Produkte, die nicht bedruckbar sind, können alternativ mit einem Klebe-Etiketten versehen werden.
Spezielle Druck- und Weiterverarbeitungsmaschinen setzen diese Druckvarianten hochwertig um. Die Maschinen müssen mit stärkeren und schwereren Bedruckstoffen zurechtkommen, weshalb andere Teile als bei der klassischen Papierdruckmaschine verbaut werden. In der Weiterverarbeitung spielen Falz- und Klebemaschinen eine wichtige Rolle.
Das jeweilige Druckverfahren wird passend zum Bedruckstoff ausgewählt. Für gängige Verpackungsformate in hoher Auflage eignet sich das Offset-Druckverfahren. Der Flexodruck bietet die Möglichkeit, eine größere Bandbreite an Materialien zu bedrucken. Das kostenaufwendigere Tiefdruckverfahren liefert optimale Druckergebnisse mit intensiver Farbkraft. Ausschließlich glatte Bedruckstoffe können per Tiefdruck mit einem Druckbild versehen werden. Seltener werden die übrigen Druckverfahren genutzt. Der Digitaldruck wird für die Bedruckung von kleinen Auflagen aus Vollkarton mit einer geringeren Grammatur genutzt. Unternehmen greifen auch auf das Druckverfahren zurück, um personalisierte Produktverpackungen zu produzieren. Beispielhaft seien an dieser Stelle Coca Cola und Nutella genannt, die es ermöglichten, den eigenen Namen per Digitaldruck auf dem Produktetikett zu verewigen.
Qualitätsaspekte des Verpackungsdrucks
Veredelungstechniken und Spezialfarben kommen in diesem Segment besonders gern und häufig zum Einsatz. Spezielle Lackfarben wie UV-Lack (flächig oder Spot), Relief-, Heiß- oder Kaltfolienprägungen und Stanzungen sind beliebte Gestaltungsvarianten. Faltschachteln als Umverpackung müssen hohe Qualitätsanforderungen erfüllen. Das Material muss robust und reißfest sein, um die Distributionswege unbeschadet zu überstehen. Eine gute Schließfestigkeit ermöglicht das unbeschadete Öffnen und Schließen der Produktverpackung.
Nachhaltigkeitsaspekte werden heute immer wichtiger. Im Druckprozess kann die Farbe an den Rillkanten aufplatzen, was als Rillkantenbruch bezeichnet wird. Eine ausgiebige Qualitätskontrolle ist deshalb besonders wichtig. Für Lebensmittelverpackungen gelten besondere Vorgaben. Schadstoffe aus Verpackung oder Druckfarbe dürfen nicht auf die Lebensmittel übergehen. Deshalb legen gesetzliche Bestimmungen fest, welche Farben und Lacke für Primär- und Sekundärverpackungen im Lebensmittelbereich verwendet werden dürfen. Primärverpackungen haben direkten Kontakt mit den enthaltenen Lebensmitteln, während der Begriff Sekundärverpackung nur die Umverpackung bezeichnet.
Innovative Designs, Smart Packaging und aufdruckbare Merkmale zur Erhöhung der Fälschungssicherheit (insbesondere bei Medikamentenverpackungen) werden diesen dynamischen Teilbereich der Druckbranche in den nächsten Jahren beeinflussen. In unserem Marketing-Ratgeber auf B2Markt werden wir dich auf dem Laufenden halten.