Das Druck-ABC: D wie Digitaldruck

Nachdem wir im letzten Beitrag die Beschnittzugabe näher erklärt haben, findest du hier nun alles zum modernen Digitaldruck.
Veröffentlicht am 22 Juni 2021, 12:00 Uhr

Digitaldruck ist auch unter den Bezeichnungen Direct Digital Printing (DDP) oder Computer-to-Print bekannt. Das Druckverfahren ist heute eines der gängigsten für unveredelte Druckprodukte. Der Zwischenschritt der aufwendigen Druckformproduktion entfällt, da die Druckdatei direkt von einem Computer an den Drucker übertragen wird.

Laserdruck als leistungsfähiges digitales Druckverfahren

Obwohl auch der heimische Tintenstrahldrucker den Digitaldruckverfahren zugeordnet werden kann, spielt dieser für gewerbliche Druckereien keine Rolle. Druckereien und Copyshops verwenden für den Digitaldruck elektrografische Verfahren wie den Laserdruck. Eine Druckform wird nicht benötigt, auch der Arbeitsschritt der Bildrasterung entfällt. Lediglich eine Vorlage in Form einer Datei ist notwendig, die alle Anforderungen und Druckvorgaben einhält.

Die Druckdateien müssen im CMYK-Farbraum, nicht in RGB angelegt werden.

Von einem PC wird das Druckbild dann über Internet an den Drucker übertragen. Bevor der Druckvorgang beginnt, wird das Druckbild auf eine lichtempfindlich beschichtete Trommel im Drucker übertragen. Anschließend wird das zu druckende Bild auf den Bedruckstoff aufgebracht. Toner dient als Druckfarbe. Das feinkörnige Tonerpulver besteht aus magnetisierbaren Teilchen mit bestimmten Ladungseigenschaften. Toner sind in den Farben CMYK verfügbar. Aus diesen Grundfarben entstehen alle Farbtöne für den Druck. Besondere Veredelungen oder Schmuck- und Sonderfarben sind leider nicht realisierbar.

So funktioniert Digitaldruck

Im Druckprozess wird das Bild an die lichtempfindliche und beschichtete Trommel des Druckers übertragen. Durch Ionisierung erhält die Trommel eine komplett negative Ladung. Anschließend werden die nichtdruckenden Stellen mit einem Laserstrahl bestrahlt. Durch diese Entladung werden die nichtdruckenden Stellen markiert. Nun wird der Toner mit positiven Ladungseigenschaften auf die Trommel aufgebracht. Dieser haftet nur an den Trommelbereichen mit negativer Ladung. Das Papier wird im Anschluss an der Trommel vorbeibewegt. Auf diese Weise wird das Druckbild aufgebracht. Im nächsten Schritt sorgen stark erhitzte Walzen dafür, dass der Toner auf dem Bedruckstoff fixiert wird. Nach jedem Druckvorgang wird die Trommel entladen, womit der verbleibende Toner entfernt wird. Somit ist das Laserdruckverfahren eines der flexibelsten Druckverfahren, ganz ohne aufwendige Druckformherstellung.

Einsatzbereiche

An den Digitaldruck angeschlossene Weiterverarbeitungselemente ermöglichen z.B. ein kostengünstiges heften/klammern

Copyshops und Druckereien benutzen häufig Druckmaschinen, die eine einfache Weiterverarbeitung des Druckprodukts ermöglichen. Falzen, Heften und Lochen im Anschluss an den Druck sind möglich. Einfache Broschüren können also auch im Digitaldruck entstehen. Gängige DIN-Formate und einzelne Sonderformate sind umsetzbar. Personalisierte Drucksachen und Werbemittel in kleinen Mengen wie Mailings und Serienbriefe, Anschreiben, Rechnungen, Plakate, einfache Postkarten oder Flyer und Faltblätter lassen sich unkompliziert und per Digitaldruck auf Papier bringen. Für Kalender und Bücher in kleinen Auflagen und Werbemittel in kleinen Mengen sind digitale Druckverfahren besonders wirtschaftlich.

Ohne Digitaldruckverfahren wäre das Print-on-Demand-Angebot von Verlagen nicht zu vertretbaren Preisen realisierbar. Ein weiterer Vorteil ist die Schnelligkeit, mit der Druckaufträge umgesetzt werden. Nicht alle Papiersorten sind mit diesem Verfahren bedruckbar. Das hängt von den Oberflächeneigenschaften und der Druckfarbe ab. Druckereien verwenden ausschließlich Papiersorten, die für den Digitaldruck bestens geeignet sind.

Solltest du noch Fragen haben, kannst du dich gerne an B2Markt wenden oder dich in unserem Marketing-Ratgeber umsehen.